Seit der Gründung der IG Glarnerbiene 2013, haben wir von unseren möglichen Zuchtvölkern morphometrische Flügelanalysen machen lassen und diese mit der 2006 erhobenen Referenz "Mellifera Glarnerland" verglichen. in gut 70 Analysen, konnten so verschiedene Trends und Veränderungen festgestellt werden. Die Proben wurden jeweils im Herbst entnommen und über den Winter ausgewertet. Diese werden mit ein paar Beispielen hier dargestellt.
2013
Die ersten 12 erhobenen Proben in Elm und Mitlödi ergeben ein erfreuliches Bild. Im Allgemeinen entsprechen die Völker noch genau der 2006 erhobenen Referenz.
Gesammtdarstellung aller 2013 erhobenen Proben
2014 und 2015
Insgesammt werden in den beiden Jahren 45 Proben auf verschiedenen Ständen im ganzen Glarnerland ausgewertet. Neben Völkern die ein sehr schönes Bild zeigen, sind auch eindeutig hybridisierte und fehlbegattete Völker dabei. Sowohl Einflüsse von Carnica und Buckfast können mit den Analysen festgestellt werden. Solche Völker werden im Rahmen des BLW-Schutzprojekt "Amm 2015-2017 Glarnerland" umgeweiselt.
Die beiden Bilder zeigen mit Carnica und mit Buckfast vermischte Proben. Solche Völker werden umgeweiselt.
2016
Im Herbst 2016 werden wieder 17 Proben von verschiedenen Ständen genommen. Erfreulicherweise sind kaum noch mit Carnica und Buckfast gekreuzte Proben aufgetreten. Dafür ist ein neuer Trend sichtbar. Die Proben zeigen eine Veränderung in eine ganz andere Richtung: eindeutig Apis Mellifera, aber sie entsprechen nicht mehr der Referenz "Mellifera Glarnerland". Dieser Trend ist bei fast allen Königinnen, die im Sommer 2016 begattet wurden, feststellbar. Bei Standbegattungen in Mitlödi noch mehr als bei Begattungen in Elm.
Stark von der Referenz "Mellifera Glarnerland" abweichende Proben, aber eindeutig Apis Mellifera.
Woher diese Tendenz kommt ist schwierig zu sagen. Durch die sehr plötzlich und schnell eintretende Veränderung, muss davon ausgegangen werden, dass seit 2015 eine grosse Anzahl von Königinnen mit anderer Mellifera Herkunft ins Glarnerland gelangt sind und unsere lokale ökotypische Population stark vermischt wurde.
Wie sich dieser Trend fortsetzt, werden die Proben aus diesem Jahr dann zeigen.